Der Menschensohn isst die Schriftrolle
Und er sprach zu mir: Menschensohn, iss, was du vor dir findest; iss diese Schriftrolle und geh, sprich zum Haus Israel.
Da öffnete ich meinen Mund, und er ließ mich die Schriftrolle essen.
Und er sprach zu mir: Menschensohn, fülle deinen Magen und deine Eingeweide mit dieser Schriftrolle, die ich dir gebe. Da aß ich sie, und sie war in meinem Mund süß wie Honig.
Gesandter an das widerspenstige Haus Israel
Und er sprach zu mir: Menschensohn, geh zum Haus Israel und sprich mit meinen Worten zu ihnen.
Denn du bist nicht zu einem Volk mit unverständlicher Rede und schwerer Sprache gesandt, sondern zum Haus Israel.
Nicht zu vielen Völkern mit unverständlicher Rede und schwerer Sprache, deren Worte du nicht verstehst. Hätte ich dich zu ihnen gesandt, so würden sie auf dich hören.
Aber das Haus Israel wird nicht auf dich hören, denn sie wollen nicht auf mich hören; denn das ganze Haus Israel ist hartnäckig und halsstarrig.
Siehe, ich habe dein Gesicht stark gemacht gegen ihre Gesichter und deine Stirn stark gegen ihre Stirnen.
Wie einen Diamant, härter als Kiesel, habe ich deine Stirn gemacht. Fürchte sie nicht und erschrick nicht vor ihrem Anblick, obwohl sie ein rebellisches Haus sind.
Aufruf zum Gehorsam und Warnung
Und er sprach zu mir: Menschensohn, alle meine Worte, die ich zu dir reden werde, sollst du in deinem Herzen aufnehmen und mit deinen Ohren hören.
Und geh hin, zu denen in der Gefangenschaft, zu den Kindern deines Volkes, und sprich zu ihnen und sage ihnen: So spricht der Herr, GOTT: Ob sie nun hören oder es lassen.
Der Geist hebt den Prophet empor
Dann hob mich der Geist empor, und ich hörte hinter mir die Stimme eines großen Rauschens, das sprach: Gepriesen sei die Herrlichkeit des HERRN von seinem Ort.
Auch hörte ich das Geräusch der Flügel der lebenden Wesen, die einander berührten, und das Geräusch der Räder neben ihnen und das Geräusch eines großen Rauschens.
So hob mich der Geist empor und führte mich fort, und ich ging in bitterem Grimm und im Zorn meines Geistes; aber die Hand des HERRN war stark über mir.
Dann kam ich zu denen in der Gefangenschaft in Tel-Abib, die am Fluss Kebar wohnten, und setzte mich dort hin, wo sie wohnten, und verweilte dort sieben Tage lang bestürzt unter ihnen.
Der Prophet als Wächter Israels
Und am Ende der sieben Tage geschah das Wort des HERRN zu mir und sprach:
Menschensohn, ich habe dich zum Wächter über das Haus Israel gemacht; darum höre das Wort aus meinem Mund und warne sie von mir aus.
Wenn ich zum Gottlosen sage: Du sollst gewisslich sterben, und du warnst ihn nicht und redest nicht, um den Gottlosen vor seinem bösen Weg zu warnen, um sein Leben zu retten, so wird jener Gottlose in seiner Schuld sterben, aber sein Blut werde ich von deiner Hand fordern.
Wenn du aber den Gottlosen warnst, und er kehrt nicht um von seiner Bosheit und von seinem bösen Weg, so wird er in seiner Schuld sterben, aber du hast deine Seele errettet.
Wenn ein Gerechter sich von seiner Gerechtigkeit abwendet und Unrecht tut, und ich ihm eine Falle stelle, so wird er sterben, weil du ihn nicht gewarnt hast; er wird in seiner Sünde sterben, und seine Gerechtigkeit, die er getan hatte, wird nicht in Erinnerung bleiben, aber sein Blut werde ich von deiner Hand fordern.
Wenn du jedoch den Gerechten warnst, dass der Gerechte nicht sündigt, und er sündigt nicht, so wird er gewisslich leben, weil er gewarnt ist; auch hast du deine Seele gerettet.
Gottes Offenbarung auf dem Feld
Und die Hand des HERRN war dort über mir; und er sprach zu mir: Steh auf, geh hinaus auf das Feld, und dort werde ich mit dir reden.
Da stand ich auf und ging hinaus auf das Feld. Und siehe, die Herrlichkeit des HERRN stand dort, wie die Herrlichkeit, die ich am Fluss Kebar gesehen hatte. Und ich fiel nieder auf mein Gesicht.
Dann kam der Geist in mich und stellte mich auf meine Füße, und er sprach mit mir und sagte zu mir: Geh, schließe dich in deinem Haus ein.
Bindung und Stummheit des Propheten
Aber du, Menschensohn, siehe, sie werden Bänder auf dich legen und dich damit binden, damit du nicht unter sie hinausgehen kannst.
Und ich werde deine Zunge an deinen Gaumen kleben lassen, so dass du stumm sein wirst und sie nicht zurechtweisen kannst, denn sie sind ein rebellisches Haus.
Aber wenn ich mit dir rede, werde ich deinen Mund öffnen, und du sollst zu ihnen sprechen: So spricht der Herr, GOTT: Wer hören will, der höre; und wer es lässt, der lasse es; denn sie sind ein rebellisches Haus.